Aphyosemion (Chromaphyosemion) 25 Arten
Chromaphyosemion haben zwei schwarze Längsbänder. Bei beiden Geschlechtern sind diese je nach Stimmung deutlich erkennbar.
Sie werden daher auch Stimmungsbänder genannt. Auf dieses Merkmal machte 1895 Lönnberg durch die Namensgebung „bivittatus " aufmerksam, der erstbeschriebenen Art dieser längsgestreiften Fische. (bivittatus = gestreifter Fisch). - Zweistreifen Prachtkärpflinge
In der Vergangenheit wurden diese längsgestreiften Fische in der bivittatum- Gruppe zusammengefasst.
1971 trennte Dr. Alfred RADDA die „bivittatum – Gruppe“ von der Untergattung Fundulopanchax (MYERS 1924) ab und überführte sie in die neu geschaffene Untergattung Chromaphyosemion, der Gattung Aphyosemion.
Mit der Arbeit von Rainer Sonnenberg im Jahre 2000 und 2007 wurde die Untergattung Chromaphyosemion zum Gattungsstatus angehoben und in der DKG so anerkannt.
Seit 2014 ist Chromaphyosemion wieder eine Untergattung von Aphyosemion (Jean H. Huber Killi Data)
Gattung: Aphyosemion Myers, 1924
Type-species: Aphyosemion castaneum
Untergattung Chromaphyosemion (Radda 1971)
(Cyprinodontiden-Studien im südlichen Kamerun. 2. Das Tiefland der Küste.
Aquaria (St Gallen), 18 (5): 118.)
Type-species: Fundulopanchax multicolor (Meinken, 1930)
= Chromaphyosemion bitaeniatum (Ahl 1924)
Zur Zeit gibt es 25 beschriebene Arten in der Untergattung Chromaphyosemion von Togo bis Gabun:
Diese Chromaphyosemion leben von Togo bis Gabun in kleinen Bächen und Gräben in Wäldern der Küstenebenen bis zu einer Tiefe von 50 cm. Die Fische werden dort in den Wurzeln von Anubias, in den Uferpflanzen, die in das Wasser hängen und in den Zonen der abgelagerten Pflanzenabfälle gefangen. Das Wasser ist leicht fließend, manchmal steht es in den vom Hauptgewässer abgetrennten Außenpfützen. Die Gewässer trocknen selten oder nur für eine kurze Zeit ganz aus. Die Chromaphyosemion sind gute Springer und können einige Zeit über den Boden bis ins nächste Gewässer hüpfen. Die Wasserwerte in Kamerun betragen (Angaben verschiedenen Fangreisen von Agnèse und Aubin 2005 bis 2013): Temperatur 22,3°C - 29,5°C / pH 4,7 - 8,2 / Wasserhärte 3 µs - 260 µs.
Bis auf Chromaphyosemion riggenbachi, 8 cm, werden die Chromaphyosemion - Arten etwa bis 6 cm groß. Die Nahrung in der Natur besteht aus kleinen Insekten, die von der überhängenden Vegetation auf die Wasseroberfläche fallen. Die Chromaphyosemion sind Haftlaicher (nichtannuell), die ihre Eier an Pflanzen oder hängenden Wurzeln ablaichen.
Chromaphyosemion - Arten
INFO: Aphyosemion (Chromaphyosemion) bivittatum (Loennberg 1895)
Synonyme:
coeruleum (MEINKEN, 1930)
hollyi (MYERS, 1933)
rubrostictum (AHL, 1924)
INFO: Aphyosemion
(Chromaphyosemion) loennbergii (Boulenger 1903)
Synonyme:
pappenheimi (AHL, 1924)
unistrigatum (AHL, 1935)
INFO: Aphyosemion (Chromaphyosemion) bitaeniatum (Ahl 1924)
Synonyme:
multicolor (BRÜNING, 1929)
nigri (AHL, 1935)
Pflege und Zucht
Die Pflege dieser Chromaphyosemion im Gesellschaftsbecken, Beckengröße ab 60 Liter, ist möglich. Sie können gut mit friedlichen Aphyosemion und Epiplatys - Arten vergesellschaftet werden. Wichtig ist, dass das Aquarium gut abgedeckt wird. Diese Fische sind gute Springer und finden jede kleinste Öffnung. Nach Möglichkeit sollte man es mit einer kleinen Gruppe von Jungtieren mit wenigsten drei Paaren probieren. Ein einzelnes Paar verkümmert oft in einer Ecke und bei zwei einzelnen Männchen kann es zum Ausfall eines Männchen kommen. In einer Gruppe zeigen diese Killifische besonders beim Imponiergehabe ihre schönen Farben.
Zur Zucht fängt man ein Paar aus dem Aquarium und überführt es in ein kleines 10 Liter Becken (2/3 Aquarienwasser und 1/3 weiches Wasser). Für den Zuchtansatz eignet sich ein Becken von 20 x 20 x 30 cm, gut abgedeckt mit einem Innenfilter. Gutes Ablaichmaterial ist Fasertorf. Auch die Verwendung eines schwimmenden Wollmops ist möglich. Tiere im Zuchtansatz sollten grundsätzlich mit Lebendfutter versorgt werden, damit das Wasser nicht zu stark belastet wird. Nach einer Woche wird ein Drittel des Wassers gewechselt. Nach einer weiteren Woche entfernt man das Zuchtpaar mit 2/3 Wasser aus dem Ansatz und bereitet damit einen neuen Ansatz vor. Beim Wechseln der Zuchtpaare zurück ins Aquarium müssen die Wasserwerte beachtet und angepasst werden. Der alte Ansatz wird mit dem Fasertorf in einen neuen Behälter (eine etwa 7 Liter Kühlschrankdose) gegossen. Auf den Ansatz kommen 2 Liter weiches Wasser, etwa 100 μs. Nach einigen Tagen kann man die ersten Jungfische an der Oberfläche des Wassers entdecken. Sie werden nun sofort mit Essigälchen und frisch geschlüpfte Artemia gefüttert. Abgestorbene Futterreste werden abgesaugt und eine Kahmschicht auf dem Wasser vorsichtig entfernt. Nach etwa drei Wochen wird der Ansatz in größere Becken überführt und etwa innerhalb einer Woche langsam mit frischem Wasser aufgefüllt. Zu schneller Wasserwechsel kann zu Oodinium führen. Gut gesiebtes Tümpelfutter bei regelmäßigem Wasserwechsel fördern das Wachstum dieser Fische.
Inkubationszeit: 16 Tage
Schlupf: Wasser- und Trockenlagerung ca. 2 Wochen
Erstfutter: Essigälchen, Artemia-Nauplien
Futter: Lebendfutter (Mückenlarven, Daphnien, Drosophila, Grindal,
Springschwänze und Tubifex) eventuell Frost- und Trockenfutter
Temperatur: 22°C – 24°C / pH 6-7 / GH 4° - 10° dGH / Leitwert 200 μs - 300 μs