Art
Hypsolebias marginatus
Marginatus kleiner Fächerfisch
Synonyme: Simpsonichthys marginatus
Zuchtgrund
Kurz nach der Beschreibung von Costa im Jahre 1996 wurde das Biotop von der Industriepflanze Soja zerstört. Der Entdecker dieses Fisches besitzte davon nur ein lebendes Paar. Er hat Eier an Killifischfreunden in Brasilien weiter gegeben, die diese wiederum nach Europa und in die USA verteilt haben. Ich bekam zwei Pärchen von einen Killifischfreund aus Hamburg.
Zuchttiere
2 Paare Hypsolebias marginatus
Fundort: Brasilien in der Nähe von Barro Alto (Goias)
Hypsolebias marginatus wurde in einem flachen Teich in einem kleinen Wald in der Nähe des Rio dos Patos gefunden. Das Wasser war von dunkelbrauner Farbe.
Zuchtaufbau
Ein Becken: 40x50x30 (60 Liter)
Filterung:
Luftfilter angeschlossen an die Luftanlage, Luftpumpen von Hi Blow.
Luftfilter, Eigenbau bestehenden aus Plastikschüssel, Flaschentrichter, Filterwatte und Kies.
Wassertemperatur 24°C :
Wird über die Raumtemperatur geregelt.
Einrichtung:
Bestehend aus einigen Pflanzen und zwei Plastikbehälter mit Fasertorf ,etwa 3-4 cm hoch für die Eierablage gefüllt. Damit die Schale nicht an der Oberfläche des Becken schwimmt, wird sie mit zwei
Steine beschwert.
Wasserwerte
pH-Wert etwa 6,5 bis 7°
Leitwert 200 bis 300 µs.
Wasser bestehend aus Osmose und Stadtwasser.
Futter
Lebendfutter:
Gefüttert wird einmal täglich, rote oder weiße Mückenlarven, aber auch Ersatzfutter Drosophila und Artemia. Drosophila gab es zusammen mit einem Spritzer Artemia. Es verging einige Zeit, bis sie
bemerkten, dass an der Oberfläche auch noch gutes Futter schwamm.
Die Hypsolebias marginatus kamen zuerst paarweise in Becken 20x30x20 ,um sie an meine Wasserwerte zu gewöhnen. Nach einigen
Tagen begannen die Untersuchungen im Fotobecken. Mir fiel auf, dass im Gegensatz zu vielen anderen Killifischen die Männchen sehr friedlich untereinander waren.
Da der Urlaub bevor stand, setzte ich sie wieder paarweise in Becken 20x30x20 mit einer guten Handvoll Fasertorf. Während der Urlaubzeit von acht Tagen wurden sie nicht gefüttert.
Nach dem Urlaub sollte mit der Zucht begonnen werden.
15.04. 2014
Normalerweise sollte man nicht zwei einzelne Paare in einen Zuchtansatz geben, weil es oft zum Ausfall eines Männchen kommt. Da sich die Männchen im Fotobecken sehr friedlich verhielten und das
Becken groß genug mit vielen Versteckmöglichkeiten war, versuchte ich es mit zwei Paaren.
23.04.2014
Etwa ein Viertel des Wasser wurde gewechselt. Zwischendurch wurden bei Bedarf vor allem abgestorbene rote Mückenlarven vom Bodengrund abgesucht.
30.04.2014
Die zwei Torfbehälter wurden aus dem Becken entfernt, über einem feinmaschigem Fangnetz ausgegossen und mit der Hand das Wasser ausgedrückt. Der Fasertorf wurde nun aufgelockert auf zwei Blätter
von der Küchenrolle abgelegt und nach etwa 2-3 Std. Trockenzeit in eine Plastiktüte gesteckt, mit einem Gummiband verschlossen, beschriftet (Name, Datum, eventuell einige Notizen) und auf den
oberen Aquarien (26°C) gelagert.
25.08.2014
Da Jungfische täglich ihr Futter benötigen, entschied ich mich für das Aufgießen nach dem Sommerurlaub. Ein Killifischfreund aus Frankreich berichtete mir, dass er bei einer Lagertemperatur von
24°C diese Hypsolebias marginatus erfolgreich nach 60 Tagen aufgegossen hatte. Im DKG-Killifisch-Lexikon ist die Inkubationszeit des Laiches mit 12 Wochen angegeben.
Mit 131 Tagen war ich nun spät dran und war gespannt, was aus dem Torfansatz geworden war.
Nachdem ich zuvor mit einigen süddamerikanischen Killifischen Probleme hatte, die Laven aus dem Fasertorf zu bekommen, um den Ansatz ein zweites Mal trocken zu legen, sollte etwas Neues (Tipps
eines Freundes) ausprobiert werden.
Der Torfansatz in der Plastiktüte wurde in einen Plastikbehälter 15x17x9cm gekippt und die Eier auf Reife geprüft. Obwohl die Eier sehr klein waren und nicht einfach im Torf zu entdecken, fand
ich einige. Bei allen konnte ich die Augen der Larven im Ei erkennen. Einige Eier sahen aus wie vom Torf gepudert.
Etliche Eier legte ich in eine Petrischale mit etwas Aquariumwassser, um sie später noch etwas genauer zu prüfen.
Der Torfansatz in der Plastikschüssel wurde nun mit abgestandenem weichen Wasser (Leitwert 210 µs, T. 26°C) übergossen. In die gefüllte Plastikbox kamen zusätzlich zwei Steine und sie wurde so in
ein Aquarium 20x30x20cm gesetzt. Das Aquarium füllte ich anschließend mit dem gleichem Wasser des Torfansatzes bis etwa ein bis zwei cm über den Plastikbehälter. Nach etwa 3 Stunden entdeckte ich
die ersten Larven in den Ecken der Box.
Erstfutter für die Larven: Essigählchen und Artemia
Essigählchen werden in den Ecken des Behälters gespritzt.
26.08.2014
Am anderem Morgen fand ich mehrere winzige Larven, die außerhalb des Plastikbehälters schwammen. Aber auch im Torf entdeckte ich noch einige, die den Weg aus dem Behälter noch nicht gefunden
hatten. Die winzigen Fische, die im Aquarium schwammen, bekamen nun Artemia. Ich konnte beobachten wie sie hinter dem Futter herschwammen, aber nicht fraßen. Ich fütterte sie dann wieder mit
Essigählchen.
27. 08.2014
Im Torfansatz fand ich nur noch einige wenige Larven. Der Großteil hat den Weg nach draußen gefunden. Merkwürdig war, dass die Eier in der Petrischale nach etwa 2 Tagen noch nicht geschlüpft
waren. Ich kippte die Eier in ein gefülltes Wasserglas in der Hoffnung, dass da noch was kommt.
28.08.2014
Am Morgen war ich überrascht, dass die Eier im Wasserglas auch geschlüpft waren. Sie wurden sofort mit einigen Essigählchen gefüttert und danach zu den anderen ins Aquarium gekippt.
Interessant ist , dass die Eier aus der Petrischale erst im Wasserglas nach fast 3 Tagen schlüpften.
Brauchen die Eier zum Schlüpfen vielleicht eine bestimmte Wasserstandshöhe?
29.08.2014
Der Torf kann nun wieder trocken gelegt und nach einigen Wochen erneut aufgegossen werden, damit auch Dauereier die Möglichkeit zum Schlüpfen haben.
Anmerkung:
Dieses Trockenlegen hört sich so einfach an. Aber wie bekomme ich die winzigen Fische aus dem Fasertorfansatz? In der Literatur liest man, dass die Larven von der Wasseroberfläche abgeschöpft
werden. Aber die meisten Larven fand ich im Torf versteckt. Zwar ist das Abgießen der Laven bei der Benutzung von feinem Torf möglich, aber wer einmal einen Behälter mit feinem Torf ins Aquarium
gestellt hat, kennt die Probleme. Auch beim Wasserwechsel wird der feine Torf schnell aufgewirbelt und verteilt sich im Aquarium.
- Ansatz mit feinem Torf
Möglich sind diese Ansätze mit feinen Torf in Aquarien 20x30x30 und ohne Filter. Die Zuchttiere kommen für eine Woche in das Becken und werden danach wieder aus dem Becken entfernt. Der
Torfansatz wird nach dem Trockenlegen in kleinen Aquarien aufgegossen. Der feine Torf setzt sich am Boden ab und die Larven schwimmen über dem Torf. Sie können so gut abgegossen werden.
Trockenlegen des Fasertorfes nach dem Tipp meines Killifischfreundes:
Wie schon oben beschrieben, entfernten sich die Larven nach dem Schlupf aus dem Plastikbehälter und schwammen im Aquarium. Bei der Kontrolle im Torfansatz fand ich noch zwei Larven, die ich aber
mit einer Stricknadel aus dem Ansatz treiben konnte. Der Behälter mit dem Torfansatz wurde vorsichtig aus dem Aquarium entfernt und, wie am 30.04 schon beschrieben, ein zweites Mal
trockengelegt.
Da das erste Aufgießen des Torfansatzes sehr spät stattfand, (131 Tagen) bleibt abzuwarten, ob nach einigen Wochen beim zweiten Aufgießen noch Laven schlüpfen.
30.08.2014
An der Wasseroberfläche hatte sich eine kleine Kahmschicht gebildet. Sie wurde vorsichtig mit einem Wasserglas abgeschöpft.
Statt Pflanzen gab ich Sera Biofibres grob (Filtermaterial) ins Aquarium und ein kleiner Schwammfilter kam zum Einsatz.
31.08.2014
Die Kahmschichtbildung war vorbei.
Die noch winzigen Fische wurden einmal täglich mit Artemia gefüttert, die nun auch gefressen wurden. Zusätzlich erhielten sie noch Essigählchen.
20.09.2014
Torfansatz vom 30. 04. 2014 ein zweites Mal aufgegossen.
Kein Erfolg.
20.05.2014
Neuer Zuchtansatz: Ein Männchen / zwei Weibchen
Eine Schale wie zuvor mit Fasertorf und die zweite Schale gefüllt mit Kokosfasern.
01.08.2014
Der neue Zuchtansatz mit Fasertorf und Kokosfasern werden (wie oben beschrieben) einzeln Trockengelegt.
07.10.2014 Der Torfansatz und der Ansatz mit den Kokosfasern werden getrennt aufgegossen (wie oben beschrieben). Der Ansatz mit Kokosfasern brachte etwa 10, der mit
Fasertorf 30 Larven.
Beide Ansätze werden (wie oben beschrieben) ein zweites Mal trockengelegt.
Anmerkung:
Der erste Zuchtansatz (30. 04. 2014) hatte eine Lagerzeit von 131 Tagen ( Nach dem DKG-Killifisch-Lexikon ist die Inkubationszeit des Laiches mit 84 Tagen
angegeben) brachte etwa 35 Larven. Die zweite Trockenlegung von 22 Tagen brachte keinen Erfolg.
Der zweite Zuchtansatz (20.05.2014) ergab nach 67 Tagen mit den verschieden Laichsubstraten in etwa das gleiche Ergebnis. Bleibt abzuwarten, was das erneute
Aufgießen des zweiten Zuchtansatzes bringt.
14.10.2014
Die Jungfische des ersten Ansatzes sind 6 Wochen alt und haben eine Gesamtlänge von ca. 1cm erreicht. Sie sind noch nicht ausgefärbt. Gefüttert wurden sie die
ersten 14 Tag zweimal täglich mit frisch geschlüpften Artemia und Essigählchen.Die größeren Artemia wurde von ihnen nicht angenommen.
Das einzige Futter besteht zur Zeit aus zweimal täglich Artemia. Erst jetzt nahmen einige Jungfische Grindal an.
Es gab einige Ausfälle durch Bauchrutscher.
Bauchrutscher sind Larven, bei denen sich die Schwimmblase nach dem Schlüpfen nicht füllt. Es gibt verschiedene Empfehlungen zur Abhilfe, (niedriger Wasserstand,
Sauerstofftabletten ...).