Zuchtbericht Epiplatys

Art

Art: Epiplatys roloffi „Kolahun RL 99“ 
Synonyme: Aplocheilus roloffi

Zuchtgrund

Interessanter Killifisch, der in den oberen Bereich des Aquariumbeckens schwimmt.

Zuchttiere

1 Paare Epiplatys roloffi „Kolahun RL 99“ 
Fundort: Kolahun, Liberia 
Verbreitung: Nordwest Liberia und Südost Guinea 
Größe: 7 cm 
Alter im Aquarium etwa 4 Jahre

Zuchtaufbau

Aquarien
Zuchtansatzbecken mit Abdeckscheibe: 30x20x20cm (12 Liter) 
Aufzuchtbecken mit Abdeckscheibe 40x50x30cm (60 Liter) 
Plastikbehälter verschiedener Größen

Filterung: 
Luftfilter angeschlossen an die Luftanlage, Luftpumpen von Hi Blow. 
Luftfilter: Dreiecksfilter, kleine Schwammfilter und Eigenbau, bestehenden aus Plastikschüssel, Flaschentrichter, Filterwatte und Kies. 

Einrichtung: 
Zuchtansatzbecken: 
Eine Handvoll Fasertorf, Wollmop und Sera biofibres (Filtermaterial) 

Aufzuchtbecken: 
Steine, Sera biofibres (Filtermaterial) und in einigen Aquarien Pflanzen
Die Reinigung der Becken übernimmt ein Anzistrus (Antennenwels).

Wasserwerte

Wassertemperatur 24°C : 
Wird über die Raumtemperatur geregelt. 

Wasserwerte
pH-Wert etwa 6,5 bis 7° 
Leitwert 200 bis 300 µs. 
Wasser bestehend aus Osmose und Stadtwasser. 
Wasserwechsel: 
Etwa einmal in der Woche etwa ein Drittel des Beckeninhaltes. 

Futter

Lebendfutter von der Wasseroberfläche (weiße Mückenlarven, Drosophila, Springschwänze und Tubifex im Schwimmring) und Trockenfutter, das etwas länger an der Oberfläche schwimmt. 
Gefüttert wird im Zuchtansatz nur Lebendfutter. 
Lieblingsfutter ist Drosophila

Zuchtansatz 1 (Wasserlagerung im Torfansatz) 

Tag 1
In einem Zuchtansatzbecken mit eine Handvoll gewässerter Fasertorf setze ich ein Pärchen Epiplatys roloffi. Tiere im Zuchtansatz sollten grundsätzlich mit Lebendfutter versorgt werden. 

Tag 6 
Etwa ein Drittel des Wassers wird gewechselt. 
Vorsicht beim Wasserwechsel, diese Hechtlinge sind gute Springer und flüchten gerne aus dem Aquarium. 

Tag 14
Das Zuchtpaar wird aus dem Zuchtansatz heraus gefangen. Beim Wechseln des Zuchtpaares zurück ins andere Aquarium müssen die Wasserwerte beachtet und angepasst werden. Der Ansatz mit dem Fasertorf und einem Teil des Wassers wird in einen neuen Behälter (eine etwa 7 Liter Kühlschrankdose) gegossen. Auf den Ansatz kommen 2 Liter weiches Wasser, etwa 100 μs. In den Ansatz gebe ich etwa eine Spritze 20 ml Essigälchen. (siehe Futtertierzuchten). Inkubationszeit dieser Epiplatys wird in der Literatur mit 10 bis 16 Tage angegeben. 

Tag 15
Am Morgen entdecke ich die ersten Larven in den Ecken des Behälters. Sie sind noch sehr klein und im Torf kaum zu erkennen. Sie werden nun sofort mit Essigälchen und frisch geschlüpften Artemia gefüttert. 
An den folgenden Tagen werden immer mehr geschlüpfte Larven im Torf entdeckt. 

Tag 18
An der Wasseroberfläche hat sich eine kleine Kahmschicht gebildet. Sie wird vorsichtig mit einem Wasserglas abgeschöpft. In den vorderen Ecken des Behälters (zum Licht) entdecke ich abgestorbene Reste von Artemia. Diese werden mit einem dünnen Wasserschlauch abgesaugt. 
Abhilfe für die Futterreste bietet eine Posthornschnecke, die nun zum Einsatz kommt. 
Die Kahmschicht wird etwa alle drei Tage bei Bedarf vorsichtig abgeschöpft. 

Tag 30
Der Zuchtansatz wird in ein größeres Becken 40x50x30 überführt und etwa innerhalb einer Woche langsam mit frischem Wasser aufgefüllt. Zu schneller Wasserwechsel kann zu Oodinium führen. Nun kommt wieder ein Luftfilter zum Einsatz. Gutes Lebendfutter bei regelmäßigem Wasserwechsel fördert das Wachstum dieser Fische, so dass sie nach etwa 7 Monaten die Geschlechtsreife erreichen. 

Zuchtansatz 2 (Wollmops und Wasserlagerung auf Torf) 

Tag 1 - 5 
An den folgenden fünf Tagen werden täglich 10 bis 20 Eier aus dem Wollmops abgesucht und auf dem nassen Torf gelagert. Bei guter Fütterung können auch mehr Eier gelegt werden. Beim Absuchen der Eier aus dem Wollmop sind sie nahezu glasklar und gut zu erkennen. 

Tag 15
Nachdem die Eier etwa 14 Tage auf dem nassen Torf lagern, kippe ich den Ansatz in einen Plastikbehälter. Dieser wird nun mit abgestandenem Wasser (Leitwert 200 µs) übergossen. In den Ansatz gebe ich als Erstfutter für die Larven etwa eine Spritze 20 ml Essigälchen. 

Tag 16 
Am nächsten Morgen kann man die ersten Larven in den Ecken des Behälters entdecken. Sie werden nun sofort mit frisch geschlüpften Artemia gefüttert. 

Anmerkung: 
Eine Trockenlegung der Eier wurde von mir noch nicht getestet, soll aber auch möglich sein. 
Die Ablagerung der Eier auf Filterwatte war bei mir nicht Erfolgreich, viele Eier verpilzten. 
Überraschend war, dass diese Epiplatys roloffi so gut in Fasertorf laichten, obwohl sie Oberflächenfische sind. 
Ungünstig ist das Geschlechterverhältnis, etwa 20 -30 % der Nachzuchten waren Weibchen. 
Zuchtversuche im Leitungswasser 500 bis 600 µs brachten keinen Zuchterfolg.